„Find it, fix it, leave it“

Dr. Andrew Taylor Still, Begründer der Osteopathie

Was ist Osteopathie?

Osteopathie ist eine Heilkunde. Sie geht davon aus, dass der Körper – vorausgesetzt alle Strukturen sind gut beweglich und somit gut versorgt – dazu fähig ist, sich selbst zu heilen. Osteopathen untersuchen daher den gesamten Körper, um Bewegungseinschränkungen aufzuspüren. Denn jedes Körperteil und jedes Organ benötigt Bewegungsfreiheit. Ist diese nicht ausreichend gegeben, so entstehen aus Sicht der Osteopathie Gewebespannungen, woraus wiederum Funktionsstörungen resultieren. Diese körperlichen Dysfunktionen gilt es aufzuspüren und zu beheben, um Gesundung zu ermöglichen.

Nach ausführlicher Anamnese erfolgen bei der Osteopathie daher Diagnose und Therapie ausschließlich mit den Händen. Der Osteopath oder die Osteopathin erspürt bei der Untersuchung das menschliche Gewebe Schicht für Schicht.

 

Die Ursprünge der Osteopathie

Begründer der Osteopathie ist der amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828 – 1917). Er stellte seine neue Vorgehensweise 1874 der Öffentlichkeit vor und gründete 1892 die American School of Osteopathy.

 

Osteopathie heute

Während sich Dr. Still vor allem mit dem Bewegungsapparat beschäftigte, entwickelten andere Osteopathen das Konzept der Osteopathie fort. Heute werden in der Osteopathie im Wesentlichen drei Systeme unterschieden, die über verschiedenen Ebenen miteinander verknüpft sind:
Die parietale Osteopathie beinhaltet die Untersuchung und Behandlung des gesamten Bewegungsapparates mit seinen Knochen, Gelenken, Muskeln, Sehnen, Bänder und Faszien.
Die viszerale Osteopathie beschäftigt sich mit der Untersuchung und Behandlung der inneren Organe und der sie umgebenden Strukturen.
Im Bereich der craniosacralen Osteopathie werden die Mobilität und Elastizität der Schädelknochen, des Kreuzbeins, der dazugehörigen Bindegewebshäute und des peripheren Nervensystems untersucht und behandelt.

 

Ausbildung in Deutschland

Zwar wurde Osteopathie bereits in den 1950er Jahren vereinzelt von Ärzten und Heilpraktikern praktiziert, ihre eigentliche Verbreitung begann in Deutschland jedoch erst Ende der 1980er Jahre. Heute gibt es mehr als 20 Schulen, die Osteopathie als berufsbegleitende Weiterbildung für Ärzte, Heilpraktiker und Physiotherapeuten anbieten. Im Jahr 2011 wurde zudem der erste grundständige Bachelor-Studiengang Osteopathie in Deutschland eingerichtet.

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